Donnerstag, 4. Juli 2013
Warten auf den Gipfel
Mir kommt angesichts der sich überschlagenden Nachrichten über Missliches in der Welt immer öfter die Idee, dass hier ein System zusammenbricht, das von den politischen und vor allem wirtschaftlichen Eliten zu lange am Leben erhalten werden soll, ohne die tatsächlichen Veränderungen in der Welt zu berücksichtigen.

Ich meine nicht Apokalypse oder gar irgendeine Verschwörungstheorie. Aber ich glaube, dass es in nicht allzu langer Zeit einen radikalen Bruch der bestehenden Systeme geben wird, weil es ihn geben muss.

Das Klima ist kaputt, die Artenvielfalt stirbt, menschliche Solidarität ist - zumindest im öffentlichen Raum - zu Sprechblasen verkommen. Die Besitzenden zocken ohne die allergeringste Rücksicht auf die Folgen mit allem, was Geld bringt. Und die Regierungen und Verwaltungen dieser Welt sehen sich außer Stande, die Zügel wieder in den Griff zu bekommen. Ohnehin sind ja auch die politischen Systeme kaputt.

Angesichts der Spionage und Überwachung rate ich zur Gelassenheit. Es wird immer irgendwo gemacht, was möglich ist - da nützen auch internationale Verträge nichts. Die europäische Union ist zu beglückwünschen, wenn sie für solche Zwecke nicht allzu viel Geld übrig hat - denn es scheint nicht so ganz viel zu nützen. Allerdings hoffe ich sehr, dass es bald mehr Menschen gibt, die eine sichere Zukunft für Edward Snowdon fordern und durchsetzen können.

Ohnehin: Technik wird die Welt nicht retten, die Menschen müssen überzeugt sein, dass sie so nicht leben wollen. Im Kleinen gibt es ja auch viele, viele Initiativen und Ideen, wie das Leben wieder etwas lebenswerter gestaltet werden kann. Nur leider glauben die politischen und wirtschaftlichen Führer nicht, dass es Grund gibt, irgend etwas zu verändern. Sie sind davon überzeugt, dass es ihnen gut geht.

Und da das so ist und es auch angesichts unglaublicher Missstände kein entschlossenes politisches Handeln gibt, denke ich, dass wir gerade dabei sind, das System an die Wand zu fahren. Keine Ahnung, wie sich das auswirken wird und noch weniger, was dann folgen könnte.

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Samstag, 22. Juni 2013
Wieviel Verbotenes dürfen Staaten tun?
Sehr gut finde ich die öffentliche Parteinahme für Bradley Manning, über die SPIEGEL online heute berichtet. Gleichzeitig gibt der neueste Whistleblower, Edward Snowdon, immer weitere Informationen zu den amerikanischen und britischen Geheimdiensten preis. Der erste weltweit berühmt gewordene Whistleblower, Julian Assange, macht auch wieder von sich reden, indem er Snowdon zur Flucht und der Möglichkeit um Asylsuche verhelfen will.

Was haben die drei verbrochen? Sie haben Verbrechen öffentlich gemacht, die Staaten sich zuschulden kommen lassen haben. In Mannings und Assanges Fall sind die Verbrechen ganz direkter Art, etwa das gezielte Töten von Zivilisten durch amerikanische Soldaten. Snowdon hat jetzt Geheimnisse der Amerikaner und Briten aufgedeckt, die ebenso ungesetzliche Machenschaften der Staaten darstellen.

Wie war das damals mit Carl von Ossietzky (Wikipedia)? Hatte der nicht in der "Weltbühne" über die verbotene Aufrüstung der deutschen Wehrmacht berichtet und war 1931 wegen Spionage verurteilt worden?

Carl von Ossietzky bekam 1936 rückwirkend den Friedensnobelpreis für 1935, persönlich durfte er ihn aber nicht entgegen nehmen. Hören wir das nicht auch heute immer wieder? Und warum bekommt der amerikanische Präsident, der weder früher noch heute viel für den Frieden getan hat, einen Friedensnobelpreis? Warum vergibt das Nobel-Komité ihn nicht an Manning?

Auch für die Mannings, Assanges und Snowdons wird die Zeit kommen, in der die Öffentlichkeit anders urteilen wird.

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Freitag, 21. Juni 2013


Im Talmud (Wikipedia:Talmud) heißt es, die Welt wird 6000 Jahre lang bestehen, danach beginnt ein neues Stadium. Laut jüdischem Kalender haben wir das Jahr 5773, d.h. es sind bis dahin noch 227 Jahre. Ich hätte gar nicht damit gerechnet, dass unsere gute alte Welt noch so lange durchhält.

Möglicherweise dauert es aber auch gar nicht mehr so lange bis zu dem neuen Stadium der Menschheit: Obwohl laut Talmud der Messias im Jahre 6000 kommen muss, kann er jederzeit vor dem jüdischen Jahr 6000 (2240) kommen, wenn wir Menschen sein Kommen verdient haben. - - Oje!

Schade! Ich hätte das neue Stadium sehr gern noch erlebt! Denn der Messias wird die Welt "vergeistigen", und auf der Welt wird Frieden herrschen, und "der Wolf wird beim Lamm liegen".

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