Donnerstag, 2. August 2012
Digitale Demenz
Beim Frühstück habe ich heute ein kurzes Interview im Deutschlandfunk gehört und folgendes früheres Interview mit dem Hirnforscher Manfred Spitzer hier gefunden (9:09 Minuten).

Wer noch mehr zum Thema wissen will, hier gibt es ein interessantes youtube-Video (15 Minuten).

Manfred Spitzer hat ein neues Buch mit dem Titel "Digitale Demenz - Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen" geschrieben - daher wohl die Medienpräsenz.

Gut so, denn er macht uns allen klar, was derzeit passiert: Wir verblöden und werden willfährige Marionetten der Wirtschaftslobby.

Dass es keinen Zweifel an seinen Erkenntnissen gibt, weil sie durch sehr viele Studien und Untersuchungen belegt sind, hat mich heute Morgen beim Frühstück ziemlich erschreckt.

Und sollte vielleicht der eine oder die andere noch denken: "Ach, unsere Politiker sind doch da, die werden uns vor dem Schlimmsten bewahren", so glaube ich das ja schon lange nicht mehr. Wir werden systematisch falsch informiert!

Schauen wir doch einmal auf den Verbraucherschutz! Es werden in diesem Land (und woanders auch) nicht die Verbraucher, sondern es wird die Wirtschaft geschützt. Nur wenn es sich gar nicht mehr vermeiden lässt, gibt es Auflagen für sie.

Wie bei der Ermäßigung der Ökosteuer für die Unternehmen, die besonders viel Energie verbrauchen. Gegen das vage Versprechen, dass sich sich bemühen wollen, Energie einzusparen, hat die Regierung diesen Unternehmen die Ermäßigung der Steuer bis zum Jahr 2022 zugesagt!!

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es hier Zusammenhänge gibt. Dass wir nicht mehr denken, sondern uns nur noch berieseln lassen mit Informationen, die wir nicht hinterfragen. Oder?

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 31. Juli 2012
Solidarität in Zeiten der Euro-Krise

Grafik: Screenshot von website toonpool.com

Wenn man mal so ein bisschen zum Wort "Solidarität" googelt, finde ich nicht Erwartetes. Wikipedia etwa informiert, dass das Wort vom lateinischen "solidus" abgeleitet ist und für "gediegen, echt oder fest" steht.

Etwas weiter unten auf der Seite lese ich unter der Überschrift "Römisches und heutiges Recht", dass Solidarität (obligatio in solidum) eine besondere Haftungsform war und ist: "Mehrere schulden eine Leistung so, dass jeder von ihnen die ganze Leistung zu erbringen verpflichtet ist". - Solidarität steht also juristisch für "gesamtschuldnerisch" und im allgemeinen Sprachgebrauch für das Zusammenstehen einer Gemeinschaft oder den Einsatz für Rechte Unterdrückter.

Kein Wunder, dass wir - der "deutsche Michel" -, aber auch andere Europäer uns nicht so gut zurecht finden, wenn in der so genannten Euro-Krise Solidarität von uns gefordert wird.

Ich will hier nicht solidarisch sein, jedenfalls nicht im juristischen Sinn! Das geht erst, wenn die Bedingungen innerhalb der EU angeglichen, ja sogar gleich sind.

Wenn Monsieur Hollande den Franzosen ihre Rente mit 60 zurück gegeben hat nach seiner Wahl, dann will ich dafür nicht bezahlen!! Nur als ein Beispiel, damit es hier nicht zu lang wird.

Also Politiker aller Länder in der EU: Erst gleiche Bedingungen schaffen, dann Solidarität erwarten.

Und überhaupt: Gestern war über einen möglichen Interessenskonflikt des EZB-Präsidenten Draghi zu lesen (z.B. SPIEGEL online), der meine außerordentlich schlechte Meinung von Bankern und Politikern nur noch einmal bestätigt: Es sind reine Interessensvertreter, die nicht den blassesten Schimmer von Solidarität haben, aber sehr gut die juristische Bedeutung des Wortes kennen.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 25. Juli 2012
Die "leicht gruseligen Eckdaten" der Sarah Wagenknecht

Grafik

Mit den "Eckdaten" meint der SPIEGEL-Autor Christian Rickens die Biografie der Ersten Stellvertretenden Vorsitzenden der Fraktion DIE LINKE, Sarah Wagenknecht.

Großreinemachen ist ihr Stichwort. Nachdem weder der so genannte Markt noch die Bürger und Bürgerinnen Europas die bisherigen Rettungsversuche der amtierenden Politiker anerkennen, kommt im SPIEGEL online von heute die Kommunistin Sarah Wagenknecht zu Wort, und zwar mit einer ziemlich positiven Einschätzung ihres Konzepts zur Eurorettung.

Ich kann zu den Details nichts Kompetentes sagen, aber ich weiß, dass wir nicht weitermachen können wie bisher. Das wird uns alle recht bald "an die Wand fahren".

Da finde ich es begrüßenswert, wenn auch einmal nach Links geschaut wird. Allerdings muss das ja wohl alles sehr schnell gehen. Ob unsere Politiker das können?

Vielleicht sollte man im Vorfeld schon einmal Frau Wagenknecht und den Herr Vosskuhle vom Bundesverfassungsgericht zusammen bringen, damit es schneller geht.

... link (0 Kommentare)   ... comment