Sonntag, 15. Juli 2012
Praeputium
momo2012, 10:49h

Bildausschnitt: Wikipedia
Ich hab das Foto ein wenig beschnippelt, es geht ja auch nur um dieses klitzekleine Teil vom Ganzen.
Zum Thema kann jeder inzwischen so viel lesen, wie seine Zeit und sein Interesse erlauben. Es gibt sogar Videos auf youtube dazu, die schon ziemlich gute Nerven brauchen; es ist eine blutige Angelegenheit - jedenfalls bei größeren Exemplaren des Teils.
Hier nur ein bisschen Meinung.
Für Juden ist die Beschneidung der männlichen Nachkommen ein Gebot, und zwar ein sehr wichtiges. Auch hierzu gibt es viel zu lesen. Für die Muslims ist der entscheidende Punkt wohl eher die Initiation der Knaben.
In beiden Fällen hat das Kölner Landesgericht Recht, wie ich finde. Es handelt sich um irreversible Körperverletzung an Kindern, die sich nicht wehren können. Aber in unserer Zeit ist es ohne Zweifel ein Recht der Eltern, ihre Kinder religiös zu erziehen, und seit Jahrtausenden gehört die Beschneidung nun einmal dazu.
Es muss keiner Religionsgemeinschaft angehörenden Menschen allerdings erlaubt sein, dieses Ritual barbarisch zu finden.
Wann werden wir uns endlich von dieser archaischen Vorstellung von Gott abnabeln und wirklich erwachsen werden? Umgekehrt: Wie lange wollen wir noch an die Fesseln der toten Vergangenheit gebunden sein?
Es fällt schwer sich vorzustellen, wie eine Welt ohne die vielen religiösen Gemeinschaften aussehen könnte. Sicher bieten sie den Menschen auch Vorteile, sonst würde es sie nicht geben. Aber ich habe so eine vage Hoffnung, dass es ohne sie noch viel besser wäre. Voraussetzung ist allerdings, dass wir Menschen uns unserer großen Fähigkeiten bewusst werden und aufhören, uns über Feinde oder Andersdenkende zu definieren.
Auf dem Wege dahin ist diese lebhafte Diskussion um die Vorhaut ganz sicher hilfreich.
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momo2012,
Samstag, 15. September 2012, 13:12
Hier gibt es einen überzeugenden Erfahrungsbericht
in der taz
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