Mittwoch, 3. Oktober 2012
Postwachstum


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Wie bitte, Postwachstum, Transformations-Design? Das höre ich heute zum ersten Mal. Ich erkenne, dass es schon viel mehr Ideen gibt, die Hoffnung machen, als mir präsent ist.

Heute Morgen im Deutschlandfunk wurde Harald Melzer interviewt. Google weiß recht viel über diesen Mann, der in Flensburg eine Professur für "Transformationsdesign" hat.

In einem Aufsatz für das SZ-Magazin Heft 39 erläutert er unter dem Titel "Beschränkt euch!", was mit diesem Begriff und mit "Postwachstum" gemeint ist. Hier einige Zitate:

....Allein im 20. Jahrhundert ist die Wirtschaft global um das 14-fache gewachsen, der Energieverbrauch hat sich versechzehnfacht, die Produktion ist um das 40-fache gestiegen. In nur hundert Jahren wurde mehr Energie verbraucht als während der kompletten 40 000 Jahre Menschheitsgeschichte davor.....

....es geht um das Re-Design des Verhältnisses zwischen Rohstoff und Erzeugnis.

...Wir brauchen also ein transformatives Design. Nicht nur andere, sondern weniger Energie. Nicht bessere, sondern weniger Produkte. Keine neuen Aufwände, sondern Wiederverwenden. Umnutzen. Nachnutzen. Mitnutzen.

...Designern käme nicht mehr die Aufgabe zu, unablässig zusätzliche Dinge in die Welt zu bringen, sondern die, die man nicht braucht, aus der Welt zu schaffen. 

...Dabei darf der Weg von der expansiven in die reduktive Moderne nicht als dröge ökodiktatorische Pflichtveranstaltung zum Verzicht gestaltet werden, sondern als Gewinn an Lebensqualität durch Loswerden von Ballast.

...Die Welt transformiert sich so oder so. Zu entscheiden bleibt nur, ob dieser Wandel by design or by disaster verläuft. Ich wäre für Design.


Ich auch!

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