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Donnerstag, 16. August 2012
Ich schäme mich zutiefst für diesen Staat
momo2012, 16:20h
Das (die Überschrift, nicht was Einstein da an der Tafel verzapft) schreibt Gernot Kramper auf STERN online heute anlässlich von 10 Jahren Hartz.
Ich schließe mich diesem Satz voll an und empfinde ohnmächtige rasende Wut auf unsere verantwortungslosen und sehr gut bezahlten (und mit Privilegien ausgestatteten) PolitikerInnen. Ja, auch leider die -Innen.
Der Artikel macht darauf aufmerksam, wie die Hartz-Gesetze unsere Gesellschaft negativ verändern. Sie sorgen dafür, dass Solidarität amtlich verhindert wird.
Wenn ich einer Hartz-Familie 100 Euro überweise, so wird das von deren Stütze abgezogen. Und wenn ich ihr meine alte Waschmaschine schenke, so würde diese mit 150 Euro ebenfalls auf das Geld vom Staat angerechnet.
Wenn die vom Amt es denn merken. Aber das ist der nächste Punkt: Es gibt Sozial-Sheriffs in den Job-Centern, die wirklich und tatsächlich die Hartz-Empfänger bespitzeln und Nachbarn ausfragen. Es ist absolut widerwärtig, was hier geschieht.
Seit Einführung von Hartz, ist es nach und nach auch wieder üblich geworden, Armut zu verachten. Was wir damit gesellschaftlich anrichten für die Kinder, aber auch für alle anderen, ist leicht zu sehen und daher offenbar gewollt.
Wählen wir, die wir weniger als 3000 Euro im Monat verdienen, doch alle LINKS oder die PIRATEN, weil die das "Bedingungslose Grundeinkommen" in ihren Programmen haben. Warum geschieht das nicht? Warum halten wir still? Von selbst wird sich nichts ändern!
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Evolution und Gerechtigkeit
momo2012, 10:43h

Erinnerungstafel für Immanuel Kant an der Russischen Universität in Kaliningrad; ursprünglich an der Süd-West-Mauer des Königsberger Schlosses
Der Spruch lautet: „Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der gestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir.“
Quelle: Wikipedia
Heute Morgen lese ich auf SPIEGEL online, dass es Gerechtigkeit nur unter Menschen gibt. Schimpansen, deren Erbgut sich nur unwesentlich von unserem menschlichen unterscheidet, kennen keine Fairness - so der Schluss einiger Forscher.
Anders als Affen, ist der Mensch bereit, benachteiligten Individuen zu helfen, und daraus könnte sich eine gerechtigkeitsorientierte Gesellschaft entwickelt haben.
Nun geht unsere "gerechtigkeitsorientierte" Gesellschaft ja offensichtlich gerade zu Bruch.
Woran liegt das?
Sergey Gavrilets von der University of Tennessee hat in einer Studie beschrieben, dass auch Menschenaffen Ungerechtigkeit bemerkten, aber nichts dagegen täten. Gavrilets ist der Überzeugung, dass sich langfristig Fairness für die ganze Gruppe der menschlichen Gemeinschaft lohnt, auch wenn das Eintreten für Unterdrückte auch Risiken birgt.
Gavrilets Studie zeigt aber auch, "dass die grundsätzliche Hilfsbereitschaft des Menschen nicht zu vollkommener Gerechtigkeit führt.Zwar wurden Ressourcen innerhalb der Gruppe gerechter verteilt. Doch hatten die menschlichen Alphatiere nach wie vor Nahrungs-, Fitness- und Fortpflanzungvorteile."
Heißt das, wir haben den höchsten Stand der Evolution bereits hinter uns? Degenerieren wir zurück zu den Menschenaffen, die keinen Wert auf Fairness und Gerechtigkeit legen?
Wenn ich mir solche Typen wie den Romney im amerikanischen Wahlkampf oder auch unsere Angela Merkel in ihrer Politik - nicht unbedingt ihren Worten - ansehe, dann scheint es diese nicht im Geringsten zu stören, dass es große Ungerechtigkeiten gibt, nicht nur in der Welt allgemein, sondern auch in ihrem Land, für das sie verantwortlich zeichnen.
Wie steht es mit ihrem Gewissen, vor dem Kant so große Ehrfurcht hatte?
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