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Dienstag, 31. Juli 2012
Solidarität in Zeiten der Euro-Krise
momo2012, 10:42h
Grafik: Screenshot von website toonpool.com
Wenn man mal so ein bisschen zum Wort "Solidarität" googelt, finde ich nicht Erwartetes. Wikipedia etwa informiert, dass das Wort vom lateinischen "solidus" abgeleitet ist und für "gediegen, echt oder fest" steht.
Etwas weiter unten auf der Seite lese ich unter der Überschrift "Römisches und heutiges Recht", dass Solidarität (obligatio in solidum) eine besondere Haftungsform war und ist: "Mehrere schulden eine Leistung so, dass jeder von ihnen die ganze Leistung zu erbringen verpflichtet ist". - Solidarität steht also juristisch für "gesamtschuldnerisch" und im allgemeinen Sprachgebrauch für das Zusammenstehen einer Gemeinschaft oder den Einsatz für Rechte Unterdrückter.
Kein Wunder, dass wir - der "deutsche Michel" -, aber auch andere Europäer uns nicht so gut zurecht finden, wenn in der so genannten Euro-Krise Solidarität von uns gefordert wird.
Ich will hier nicht solidarisch sein, jedenfalls nicht im juristischen Sinn! Das geht erst, wenn die Bedingungen innerhalb der EU angeglichen, ja sogar gleich sind.
Wenn Monsieur Hollande den Franzosen ihre Rente mit 60 zurück gegeben hat nach seiner Wahl, dann will ich dafür nicht bezahlen!! Nur als ein Beispiel, damit es hier nicht zu lang wird.
Also Politiker aller Länder in der EU: Erst gleiche Bedingungen schaffen, dann Solidarität erwarten.
Und überhaupt: Gestern war über einen möglichen Interessenskonflikt des EZB-Präsidenten Draghi zu lesen (z.B. SPIEGEL online), der meine außerordentlich schlechte Meinung von Bankern und Politikern nur noch einmal bestätigt: Es sind reine Interessensvertreter, die nicht den blassesten Schimmer von Solidarität haben, aber sehr gut die juristische Bedeutung des Wortes kennen.
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