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Montag, 25. Juni 2012
Europa oder nichts
momo2012, 22:53h
Bildausschnitt: Spiegel online 25.6.12
Zu Jakob Augsteins Kolumne kam ich nur durch die Großaufnahme von Angela Merkels Händen. Sie hat ja total kurze Fingernägel! Wie abgeknabbert. Das Bild fasziniert mich, weil diese Fingernägel wie meine sind - nicht gerade schön, von Gartenarbeit versaut und mangels Lust an zeitaufwändiger Maniküre eben diese extrem kurzen Dinger. Bei mir, naja, ist nicht gerade gepflegt, aber das macht ja nichts, ich bin schließlich Momo und nicht Angela. Aber für eine Kanzlerin, die immerzu in der Weltgeschichte in den ersten Reihen mitmischt?
Irgendwie passen dann lange, polierte, womöglich lackierte Fingernägel auch nicht zu Angela Merkel. Und eigentlich ist es ja auch OK, dass sie Wichtigeres zu tun hat als ihre Fingernägel zu verschönern.
Augsteins Titel "Europa oder nichts" ist natürlich auch ein paar Gedanken wert. Er hat schon Recht, es ist Merkels historische Aufgabe, diese Krise in eine Chance zu verwandeln und Europa den notwendigen Kick in der Entwicklung der Gemeinschaft zu geben, den es braucht, um das bisher Erreichte zu erhalten.
Diesen Schub wird es nur geben, weil es - neben dem Chaos, das sonst bevorsteht - keine andere Wahl gibt. Und nun geht es darum, dass diese neue Europäische Union mit Bedacht und großer Sorgfalt gestaltet wird, damit solche schlimmen Fehler wie die Einführung einer Gemeinschaftswährung ohne finanzpolitische und wirtschaftliche Harmonisierung nicht noch einmal passieren.
Die Bürger werden diesen enormen Wandel wohl mittragen, weil sie wissen, dass es anders nicht weiter gehen wird. Ein Europa ohne diese kleingeistigen Politiker, die gänzlich ohne Visionen auskommen und um jeden klitzekleinen nationalen Vorteil feilschen, wäre ja doch sehr wünschenswert. Allerdings wird man die Leute davon überzeugen müssen, dass sie nicht die Schulden der anderen bezahlen sollen. Denn das würden sie nicht mitmachen. Kann ich mir bei den Deutschen jedenfalls nicht vorstellen. Und ich würde das auch nicht wollen.
Es muss ein Weg gefunden werden, der gerecht und belastbar ist und der klare Regeln schafft für alle Bereiche, die gemeinsam gestaltet werden sollen. Wir sollten Regeln finden, die es verbieten, dass die - wie ich finde - nur mäßig begabten nationalen PolitikerInnen keine Möglichkeit mehr haben, in Hinterzimmern Kuhhändel zu vereinbaren.
Das alles kann nicht in wenigen Monaten geschafft werden, aber ich hoffe, dass auch der letzte der heutigen Repräsentanten der europäischen Völker begriffen hat, dass etwas wirklich Neues her muss.
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